Etwa hundert Kilometer von der lebhaften Stadt Batumi entfernt, eingebettet im ruhigen Khulo-Tal, steht das Skhalta-Kloster. Dieses einzigartige Stück mittelalterlicher Architektur und monumentaler Kunst ist das älteste erhaltene Denkmal in Ajara. Eine Pilgerreise zum Skhalta-Kloster führt die Besucher auf eine Zeitreise und macht es zu einem Muss bei der Erkundung der Schwarzmeerküste.
Die Geschichte des Skhalta-Klosters ist von Geheimnissen umhüllt. Das genaue Datum seiner Errichtung bleibt ein Thema laufender Debatten unter Forschern, die es zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert ansiedeln. Das Kloster ist reich an Legenden, wobei die faszinierendste von Königin Tamar handelt. Während feindlicher Überfälle soll Königin Tamar sich in die Khikhani-Festung zurückgezogen und einen geheimen Weg von der Festung genutzt haben, um in der Skhalta-Kirche zu beten.
Architektonisch ist das Skhalta-Kloster ein Anblick, den man gesehen haben muss. Seine hallenartige Kirche ist mit neun gewölbten Fenstern und zwei runden Fenstern geschmückt, die reichlich natürliches Licht in ihr prächtiges Inneres strömen lassen. Die Außenwände des Klosters, die mit behauenen Steinblöcken verkleidet sind, waren einst Leinwände für Fresken aus dem 14. bis 15. Jahrhundert, von denen heute nur noch wenige erhalten sind. Unter diesen erhaltenen Wandmalereien befindet sich eine seltene Darstellung von Johannes dem Täufer in seiner Jugend, die das Skhalta-Kloster in der georgischen Kunst einzigartig macht.
In kurzer Entfernung von der Kirche, am Straßenrand, liegt ein mittelalterlicher Weinkeller und eine Brücke über den Skhalta-Fluss, die zur reichen historischen Aura der Gegend beiträgt. Der Weinkeller, ausgestattet mit einer alten Weinpresse und Qvevris, versetzt einen in die traditionellen Weinherstellungsmethoden Georgiens zurück.
Heute ist die Skhalta-Kirche weiterhin ein Ort aktiven Gottesdienstes und klösterlichen Lebens. Die Skhalta-Kathedrale, die auf das 13. Jahrhundert zurückgeht, hat nicht nur die Prüfungen der osmanischen und sowjetischen Zeit überstanden, sondern wurde auch 1990 wiederbelebt, um als Sitz des georgisch-orthodoxen Bischofs von Skhalta zu dienen.
Das Skhalta-Kloster, mit seinen alten Fresken und imposanter Architektur, ist mehr als nur ein religiöser Ort. Es steht als Symbol für die Widerstandsfähigkeit und den anhaltenden Glauben des georgischen Volkes, ihr reiches kulturelles Erbe und ihre komplexe Beziehung zur Geschichte. Als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart lädt das Skhalta-Kloster die Besucher ein, in die Fülle von Georgiens Geschichte, Kunst und Spiritualität einzutauchen.