Vardzia ist eine beeindruckende Höhlenstadt im südlichen Georgien, nahe der türkischen Grenze, und zählt zu den einzigartigsten und atemberaubendsten Attraktionen des Landes. Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert während der Herrschaft von Königin Tamar erbaut und war ein blühendes kulturelles, politisches und religiöses Zentrum. Der Komplex umfasst ein Netzwerk von Höhlen, unterirdischen Tunneln und Kammern, die aus dem Felsen des Erusheti-Berges herausgehauen wurden. Die Stadt wurde als Zufluchtsort für Georgier vor den eindringenden Mongolen erbaut und war bis zum 16. Jahrhundert bewohnt.
Heute können Besucher die antiken Ruinen erkunden und die unglaublichen Ingenieurleistungen bewundern, die vor über 800 Jahren vollbracht wurden. Die Höhlen sind mit kunstvollen Fresken und Schnitzereien geschmückt, die Szenen aus der Bibel darstellen, und die Stadt umfasst eine Kirche, ein Kloster und eine Bibliothek. Der Komplex verfügt auch über ein komplexes Bewässerungssystem, das den Bewohnern Wasser lieferte, einschließlich eines unterirdischen Flusses, der bis heute fließt.
Der Vardzia-Komplex ist weitläufig und umfasst mehr als 300 Höhlen, die sich über 13 Ebenen erstrecken. Besucher können die steilen Treppen zu den oberen Ebenen hinaufsteigen, die atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft bieten. Die Stätte ist ganzjährig geöffnet, aber die beste Zeit für einen Besuch ist im Frühling und Herbst, wenn das Wetter mild ist. Die nächstgelegene Stadt ist Akhaltsikhe, die 50 Kilometer von Vardzia entfernt liegt.
Besucher sollten darauf vorbereitet sein, beim Besuch von Vardzia etwas zu wandern und zu klettern, da die Stätte sich über ein großes Gebiet erstreckt und einige steile Gelände umfasst. Die Belohnung für den Aufwand ist jedoch ein wahrhaft unvergessliches Erlebnis, das die Besucher in eine der faszinierendsten Epochen der georgischen Geschichte zurückversetzt.