Nördlich von Mtskheta, Georgien, präsentiert die Samtavro Nekropole, auch bekannt als der Begräbnisplatz des Fürstentums, eine faszinierende Reise durch die Zeit. Mit einer Geschichte, die bis zur Mitte des dritten Jahrtausends v. Chr. zurückreicht und bis ins 10. Jahrhundert reicht, stellt sie eine fesselnde Chronik wechselnder Zivilisationen dar.
Die Nekropole, die in den 1870er und 1880er Jahren von F. Bayern entdeckt wurde, erstreckt sich über beeindruckende 18 Hektar. Seitdem haben kontinuierliche Ausgrabungen unter der Leitung zahlreicher Forscher, darunter A. Kalandadze seit 1938, eine Fülle archäologischer Funde mühsam ans Licht gebracht. Bis heute wurden fast 3.000 Gräber untersucht, von denen jedes Schichten der Geschichte offenbart und Einblicke in die Vergangenheit bietet.
Eine komplexe Stratifikation prägt die Stätte, wobei die früheste kulturelle Schicht der frühen Bronzezeit zugeordnet wird. Zu den Artefakten aus dieser Zeit gehören archaische Keramiken, Steinwerkzeuge und Überreste verbrannter Strukturen. Die anschließende mittlere Bronzezeit offenbarte einen Grabhügel, der Schätze wie bronzene Werkzeuge, Goldschmuck und Perlen beherbergt.
Das archäologische Material diversifiziert sich in den Begräbnisstätten der späten Bronzezeit und der frühen Eisenzeit. Funde umfassen polierte Keramiken, die mit geometrischen Mustern verziert sind, emaillierte Keramiken, Bronze- und Eisenwerkzeuge, gravierte bronzene Gürtel und zoomorphe bronzene Figuren, die das fortgeschrittene Handwerk der Epoche unterstreichen. Achate und andere Juwelen deuten zudem auf die soziale und kulturelle Raffinesse der Zeit hin.
Die obere Schicht des Friedhofs, die aus dem 1. bis 2. Jahrhundert stammt, beherbergt eine Vielzahl von Bestattungsstrukturen. Steingräber, Cistas, steinerne Sarkophage, Aschlar-Krypten und Platten- oder Ziegengräber sprechen Bände über die Bestattungstraditionen und -riten, die von den Zivilisationen der damaligen Zeit beobachtet wurden.
Die Mehrheit der gefundenen Überreste war in einer Fötusposition positioniert, was auf bestimmte Bestattungstraditionen hinweist. Auch die ausgegrabenen Steinsärge haben Artefakte wie Waffen, Schmuck und verschiedene Arten von Keramiken hervorgebracht. Der Reichtum an wertvollen Materialien, der in einigen Gräbern gefunden wurde, deutet auf die Bestattung von Mitgliedern königlicher Familien hin.
Obwohl bereits viel entdeckt wurde, sind die Geheimnisse der Samtavro Nekropole noch nicht vollständig gelüftet, was verspricht, dass weitere archäologische Schätze auf ihre Entdeckung warten. Die bisher ausgegrabenen Artefakte werden in verschiedenen Institutionen aufbewahrt, darunter das Georgische Staatsmuseum, das Moskauer Historische Museum, europäische Antiquitätenlager und das Mtskheta Museum.
Die Samtavro Nekropole steht somit als Zeugnis der reichen und vielfältigen Geschichte Georgiens und bietet eine fesselnde Attraktion für Geschichtsinteressierte und Archäologen gleichermaßen.