Der Palast der Shirvanshahs, ein architektonisches Wunderwerk aus dem 15. Jahrhundert, steht stolz im Herzen der Altstadt von Baku. Dieses UNESCO-Weltkulturerbe bildet zusammen mit dem Jungfrauenturm ein historisches Ensemble, das die kulturelle Kontinuität von zoroastrischen, sasanidischen, arabischen, persischen, shirvanischen, osmanischen und russischen Einflüssen zeigt.
Der Palast wurde in einer Zeit politischer und sozialer Stabilität erbaut und diente als Residenz für die Gouverneure von Shirvan. Der Palastkomplex umfasst neun Gebäude, darunter den Hauptpalast, das Divankhane (Gerichtshaus), das Mausoleum des Derwischs, das Östliche Tor (Portal), die Palastmoschee, die Key-Qubad-Moschee, die Palastgruft, das Hamam (Badehaus) und einen Ovdan (Speichersee).
Auf unebenem Gelände erbaut, nimmt der Komplex drei Innenhöfe ein, in denen die Gebäude übereinander angeordnet sind. Trotz des Fehlens eines einheitlichen architektonischen Plans harmonieren die Strukturen und bilden ein einheitliches Ensemble. Der lokale Kalkstein, bekannt als "badamdam", wurde beim Bau aller Gebäude verwendet und verleiht dem Komplex einen besonderen Charme.
Im Laufe der Jahre wechselte der Palast der Shirvanshahs aufgrund von Kriegen zwischen Iran und Türkei mehrfach den Besitzer, wobei beide Nationen ihre Spuren an der Festung hinterließen. Im Jahr 1723 wurde die Nordostfassade der Palastmoschee während eines Angriffs der Truppen von Peter I. beschädigt. Nachdem Aserbaidschan 1828 von Russland annektiert wurde, wurde der Palast in ein Hauptquartier umgewandelt, was erhebliche Schäden an seiner ursprünglichen Struktur verursachte.
Die Bemühungen um den Erhalt des Palastes begannen 1918 mit dem Dekret der Aserbaidschanischen Volksrepublik, gefolgt von Restaurierungsarbeiten im Jahr 1932. 1964 wurde der Palastkomplex zum Museumsschutzgebiet erklärt und unter staatlichen Schutz gestellt. Heute steht der Palast der Shirvanshahs als Zeugnis für die reiche Geschichte und architektonische Meisterschaft Aserbaidschans und zieht Besucher aus der ganzen Welt an, die seine Schönheit und Bedeutung bewundern.