Tsamebuli-Kloster

Titelbild © Paata Vardanashvili

Versteckt auf einem felsigen Grat im Klosterkomplex von David Gareja erhebt sich das Tsamebuli-Kloster still aus dem Stein. Etwa 300 Meter westlich von Natlismtsemeli gelegen, markiert es den Rand des halbwüstenartigen Plateaus mit einer rohen, fast feierlichen Präsenz. Eine kleine mittelalterliche Kirche, direkt in den Berg gemeißelt, bietet Tsamebuli einen Einblick in das frühe klösterliche Leben Georgiens und vereint Einfachheit und Widerstandsfähigkeit.

Die Ursprünge von Tsamebuli reichen irgendwo zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert zurück. Der Name "Tsamebuli", was "Märtyrer" bedeutet, tauchte jedoch erst später, im 17. Jahrhundert, nach einem tragischen Ereignis auf. Rund 6000 Mönche wurden von persischen Truppen in David Gareja massakriert, was einen tiefen Eindruck in die Geschichte und Identität des Ortes hinterließ.

Die Struktur selbst ist bescheiden. Die östliche Wand umreißt einen kleinen, quadratischen Raum, so wie er ursprünglich entworfen wurde. Seine flache Decke, die für Kirchen dieser Zeit ungewöhnlich ist, zeigt keine Anzeichen einer Apsis. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde ein Steinaltar in der Mitte des Raumes hinzugefügt, obwohl seine grobe Verarbeitung darauf hindeutet, dass es sich um eine hastige Ergänzung handelte. An der nördlichen Wand wurde ein Abschnitt von etwa 130–140 Zentimetern gebaut, der den Eindruck eines Sarkophags vermittelt — er enthält die Knochen von Mönchen, die während des Massakers ihr Leben verloren.

Im Inneren zeigen die Wände und Decken die Überreste antiker Fresken. Die Hauptmalerei verbindet sich stilistisch mit den künstlerischen Traditionen des 11. Jahrhunderts und bewahrt Spuren des früheren Ruhms des Klosters. Insgesamt sind heute zwölf Höhlen erhalten, die sich über drei Ebenen im Felsen verteilen. Unter ihnen dienten vier als Kirchen, in denen Fragmente von Wandmalereien aus dem 11. und 12. Jahrhundert noch zu sehen sind. Die anderen beherbergten einst eine Speisehalle, Mönchszellen und Lagerräume.

Zeit und Konflikte hinterließen ihre Narben an Tsamebuli. Militärübungen während der Sowjetzeit verursachten erhebliche Schäden, und ein großer Riss, der in einer der Wände sichtbar ist, dient als harte Erinnerung. Ein moderner Betonboden, der im letzten Jahrhundert hinzugefügt wurde, bleibt ungeschickt in die alte Struktur eingeklemmt.

Obwohl von Jahrhunderten gezeichnet, zieht Tsamebuli weiterhin diejenigen an, die eine kontemplativere Reiseerfahrung in Georgien suchen. Seine raue Schönheit und bewegte Geschichte erinnern die Besucher daran, dass der Geist des Ortes fortbesteht — still, aber niemals vergessen.

Tsamebuli-Kloster Karte

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