Gurjaani Kvelatsminda steht als architektonisches Wahrzeichen zwischen den üppigen Weinbergen der Stadt Gurjaani in der Region Kakheti in Georgien. Mit zwei gleich großen oktogonalen Kuppeln hebt sich diese Kathedrale aus dem 8. Jahrhundert hervor und bietet einen seltenen Einblick in eine markante Periode der georgischen Architektur.
Die Kathedrale befindet sich nur 7 Minuten Fahrt vom Zentrum Gurjaanis entfernt und ist etwa 2,5 Stunden Fahrt von Tbilisi entfernt. Sie dient als Zeugnis für die einfallsreiche Kreativität, die die georgische Architektur vom 7. bis zum 10. Jahrhundert prägte.
Die komplexe Struktur der Kathedrale vereint harmonisch eine dreischiffige Basilika, ein kuppelartiges Dach und einen wunderschön erhaltenen Tempel, der eine wichtige Phase der architektonischen Entwicklung in der Region verkörpert. Doch über ihre strukturelle Pracht hinaus ist Gurjaani Kvelatsminda von tiefgründigen Legenden durchdrungen, insbesondere von der wunderbaren geschnitzten Ikone der Gottesmutter von Iveria.
Diese heilige Ikone wurde während der verheerenden Invasion der Armee von Shah Abbas im Jahr 1615 in den Wänden der nahegelegenen St. Georgs-Kathedrale verborgen. Nach ihrer Entdeckung zwei Jahrhunderte später wurde sie an die Kvelatsminda-Kathedrale zurückgebracht, nur um während der bolschewistischen Kirchenplünderungen in den 1920er Jahren erneut verloren zu gehen.
Als historischer und spiritueller Zufluchtsort erlebte Gurjaani Kvelatsminda 1993 die Wiederbelebung des klösterlichen Lebens. Dieses einzigartige Bauwerk, das während Georgiens architektonischer "Übergangszeit" errichtet wurde, ist das einzige erhaltene Kirchen-Design mit zwei Kuppeln im Land.
Die Kirche wurde überwiegend aus Pflastersteinen erbaut, akzentuiert durch Ecken und Verzierungen aus Bimsstein sowie Bögen, Gewölben und Säulen aus Ziegeln. Die hohe, gewölbte Mittelschiff, flankiert von äußeren Quadraten, die mit niedrigen oktahderalen Kuppeln gekrönt sind, zeigt ein harmonisches Zusammenspiel von Formen und Proportionen.
Die Gurjaani Kvelatsminda Kirche, mit ihrer einzigartigen architektonischen Sprache und fesselnden Legenden, fasziniert und inspiriert weiterhin und steht als stolzes Zeugnis des reichen kulturellen Erbes Georgiens.